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Beziehungskosmos Nr. 97
Wer mit Verlust und Krankheit konfrontiert ist, kennt sie: Die sogenannte 'toxische Positivität'. Felizitas Ambauen und Sabine Meyer erklären, wieso auch unangenehme Gefühle ihre Berechtigung haben.
- Eine harte Enttäuschung? Daraus lernst du fürs Leben!
- Eine niederschmetternde Perspektive? Alles kommt, wie es muss!
- Eine schwere Krise? Wachse daran!
- Eine schwer zu ertragende Einschränkung? Nutze sie als Lernfeld!
- Ein unerwarteter Rückschlag? Andere hat es schwerer getroffen!
Wer mit einer schwierigen Situation konfrontiert ist, hat ihn mit Sicherheit auch schon erhalten: Den Tipp, das Beste daraus zu machen. Beziehungweise die negativen Gefühle sofort zu relativieren. Ein Rat, so Psycho- und Paartherapeutin Felizitas Ambauen, der meistens gut gemeint sei aber nicht immer sinnvoll.
Problematisch würden solche Tipps dann, differenzieren die beiden Podcasterinnen, wenn negativen Gefühlen die Berechtigung abgesprochen würde.
Der Versuch, einer negativen Veränderung positive Aspekte abzugewinnen, könne hilfreich sein, so Felizitas Ambauen. Das sogenannte «Reframing» komme aber erst in einem zweiten Schritt zu Zug.
Der erste Schritt beinhalte, negative Gefühle anzunehmen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, sie auszuhalten. Und zwar sowohl als betroffene Person selbst, als auch im Gespräch mit Menschen, die unter einer negativen Veränderung leiden.
Die Vorstellung, Verluste oder Enttäuschung mittels positiven Denkens in eine ausschliesslich positive Erfahrung uminterpretieren zu können, bringe die Gefahr mit sich, negative Gefühle, Schmerz und Überforderung pauschal als Schwäche auszulegen. Bei sich selbst, aber auch bei anderen.
Wie schade, wenn zum Beispiel Schmerz und Verzweiflung nicht als Teil eines gesunden Trauerprozesses anerkannt werden. Und wenn die Betroffenen im schlimmsten Fall sogar mit Schuldgefühlen oder Selbstzweifel zu kämpfen haben, weil im erlittenen Verlust nicht «schnell genug» ein höherer Sinn oder Entwicklungspotential erkannt wird.
Das Aushalten negativer Gefühle, so das Beziehungskosmos-Team, lohne sich. Für Betroffene, aber auch für Angehörige und Unterstützer:innen. Wieso genau, verraten Felilzitas Ambauen und Sabine Meyer in der neuesten Folge Beziehungskosmos.
Beziehungskosmos Nr. 97
Wer mit Verlust und Krankheit konfrontiert ist, kennt sie: Die sogenannte 'toxische Positivität'. Felizitas Ambauen und Sabine Meyer erklären, wieso auch unangenehme Gefühle ihre Berechtigung haben.
- Eine harte Enttäuschung? Daraus lernst du fürs Leben!
- Eine niederschmetternde Perspektive? Alles kommt, wie es muss!
- Eine schwere Krise? Wachse daran!
- Eine schwer zu ertragende Einschränkung? Nutze sie als Lernfeld!
- Ein unerwarteter Rückschlag? Andere hat es schwerer getroffen!
Wer mit einer schwierigen Situation konfrontiert ist, hat ihn mit Sicherheit auch schon erhalten: Den Tipp, das Beste daraus zu machen. Beziehungweise die negativen Gefühle sofort zu relativieren. Ein Rat, so Psycho- und Paartherapeutin Felizitas Ambauen, der meistens gut gemeint sei aber nicht immer sinnvoll.
Problematisch würden solche Tipps dann, differenzieren die beiden Podcasterinnen, wenn negativen Gefühlen die Berechtigung abgesprochen würde.
Der Versuch, einer negativen Veränderung positive Aspekte abzugewinnen, könne hilfreich sein, so Felizitas Ambauen. Das sogenannte «Reframing» komme aber erst in einem zweiten Schritt zu Zug.
Der erste Schritt beinhalte, negative Gefühle anzunehmen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, sie auszuhalten. Und zwar sowohl als betroffene Person selbst, als auch im Gespräch mit Menschen, die unter einer negativen Veränderung leiden.
Die Vorstellung, Verluste oder Enttäuschung mittels positiven Denkens in eine ausschliesslich positive Erfahrung uminterpretieren zu können, bringe die Gefahr mit sich, negative Gefühle, Schmerz und Überforderung pauschal als Schwäche auszulegen. Bei sich selbst, aber auch bei anderen.
Wie schade, wenn zum Beispiel Schmerz und Verzweiflung nicht als Teil eines gesunden Trauerprozesses anerkannt werden. Und wenn die Betroffenen im schlimmsten Fall sogar mit Schuldgefühlen oder Selbstzweifel zu kämpfen haben, weil im erlittenen Verlust nicht «schnell genug» ein höherer Sinn oder Entwicklungspotential erkannt wird.
Das Aushalten negativer Gefühle, so das Beziehungskosmos-Team, lohne sich. Für Betroffene, aber auch für Angehörige und Unterstützer:innen. Wieso genau, verraten Felilzitas Ambauen und Sabine Meyer in der neuesten Folge Beziehungskosmos.