BFH: Ergänzungsleistungen für nicht-pflegerische Leistungen zu Hause? Riccardo Pardini ordnet die Vorlage ein.

Der Bundesrat will, dass die Ergänzungsleistungen bei autonom wohnenden Menschen zukünftig auch nicht-pflegerische Unterstützung zuhause abdecken. Wen würde diese Vorlage entlasten? Was fehlt im Leistungskatalog? Riccardo Pardini, Alterssoziologe an der Berner Fachhochschule, ordnet ein.

Ergänzungsleistungen kommen IV und AHV-Rentner:innen zugute, deren Rente und Vermögen die minimalen Lebenskosten nicht decken. Bislang werden via Ergänzungsleistungen ausschliesslich pflegerische und medizinische Leistungen finanziert. Bei Menschen, die selbstständig zuhause leben, sind das typischerweise pflegerische Aufgaben der Spitex. 

Es gibt allerdings auch nicht-pflegerische Leistungen, die Rentner:innen ermöglichen, auch bei abnehmender Rüstigkeit zuhause zu leben. Von der Haushaltshilfe über einen Mahlzeitendienst oder Fahrdienste gibt es zahlreiche Angebote, die das Leben in den eigenen vier Wänden erleichtern. Wer die Kosten dafür nicht stemmen kann, sieht sich unter Umständen früher als nötig gezwungen, ins Heim zu ziehen. 

Die Vorlage des Bundesrates sieht vor, dass neu auch nicht-pflegerische Leistungen via EL finanziert werden. Der Alterssoziologe Riccardo Pardini ordnet ein, wen diese Vorlage entlasten könnte und welche Lücken gegebenenfalls noch gestopft werden müssen. 

Zum Artikel der Berner Fachhochschule