Sonntagszeitung vom 25. August
«Wenn der Tod letztlich nicht abzuwenden ist, sollte man medizinisch nicht mehr bis zum Letzten gehen.» Dr. med. Antje Heise, Präsidentin der Gesellschaft für Intensivmedizin, über schwierige Entscheidungen am Lebensende.
Antje Heise ist Präsidentin der Gesellschaft für Inteneisvmedizin und Leiterin der Intensivstation am Spital Thun. In der Sonntagszeitung vom 25. August äussert sie sich zu Intensivmedizin am Lebensende.
Die Intensivmedizinerin betont im Interview mit Oliver Zihlmann, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit dem Lebensende ist. «Viele meinen, das Lebensende komme als akuter Schicksalsschlag. Doch die meisten Todesfälle in der Schweiz sind nicht unerwartet.»
Eine gute Vorbereitung, etwa mit einer Patienteverfügung, verhindere Konflikte am Lebensende. Etwa dann, wenn Angehörige am Lebensende Behandlungen fordern, welche die betroffene Person ablehnen würde. Wenn sich die Patient:innen selbst nicht mehr äussern könnten, würden zum Teil Massnahmen verlangt, die der betroffenen Person viel abveralangen:
«Wenn man mit einer limitierten oder gar einer palliativen Therapie nicht einverstanden ist, werden gelegentlich Zweitmeinungen bei einem anderen Spital oder anderen anderen Ärzten eingholt. Das kann bedeuten, dass wir die Patienten, auch mit der intensivmedizinischen Technik, aufwendig in ein anderes Spital verlegen müssen, um sie dort anderen Spezialisten vorzustellen.»
Künstlich beatmete Patient:innen müssten dafür sogar eigens an an die Transportbeatmungsmaschine des Rettungsdienstes oder der Rega angeschlossen werden.
Mehr dazu im grossen Interview (Paywall > leider nur für Abonennt:innen).